Hit the Road, Corona!

Die Entstehungsgeschichte

Welches Equipment wird benötigt?

Wie schaffen wir es gemeinsam zu starten und aufzuhören?

Wie geht das, alleine in ein Handy hineinzuspielen ohne die Anderen zu hören?

Spielen wir alle gleichzeitig?

 

Alles Fragen, die wir uns oder auch unsere Zuhörer*innen sich gefragt haben. Und gerne geben wir einen kleinen Einblick in die Entstehungsgeschichte, das "Making Of", unseres "Hit the Road, Corona!"-Videos.

 

Unsere Erfahrungsberichte handeln von Freude, Glück, Verzweiflung, Technikfrust und Lachanfällen und zeigen einmal mehr wie vielseitig unser Orchester ist!

 

Viel Spaß beim Lesen und hinterlasst uns gerne am Ende dieser Seite einen Kommentar in unserem Gästebuch!


Erfahrungsbericht von F.

Als Bassistin hatte ich es ja glücklicherweise einfach mit den Noten. Als Anfängerin, für die ich mich weiterhin halte, sind dafür saubere Töne und die Mundmuskulatur bei dem Tempo über die 1,5 Seiten + Wiederholung und ohne Pause eher die Herausforderung. Ich nutze also die 2 Wochen zum Üben, möglichst jeden Tag mindestens 1x durchspielen mit dem Aufnahmetrack. Es kommt der 10.5. Heute muss also die Aufnahme gemacht werden, egal wie sauber die Töne oder wie falsch ich atme.

 

Vormittags ist schon mal zu viel Unruhe.... Ich warte auf den Nachmittag, wenn nach dem Mittagsschlaf vom Kind, der Papa mit ihm raus geht. Das kommt anders, denn nach deutlich über einer Stunde hüpft das Kind immer noch im Bett und Zimmer rum, von Müdigkeit und Mittagsschlaf keine Spur. Na super. Er hat sich ausgerechnet diesen Tag ausgesucht, um seine halbjährliche Mittagsschlafverweigerung durchzuziehen.

 

Ich bin überhaupt gar nicht entspannt und auch ziemlich (sehr!) genervt. Aufnahme machen mit Kind in der Wohnung erhöht nicht den inneren Entspanntheitsfaktor. Da hilft nur eins, Mann und Kind gehen ans andere Ende der Wohnung und schauen sich auf dem Computer ICEs an.

 

Ich ziehe ein schwarzes T-shirt über und mein #&b-farblich perfekt passenden Ersatzmorgenmantel (gut für Shoutdownvideo, weniger für eine Konzertsituation). Ich versuche mich nicht stressen zu lassen von unsauberen tönen, plötzlichem durch die Nase atmen, um nicht durch den Mund atmen zu müssen (WTF! wo kommt das plötzlich her?!) zwei Kamera Einstellungen (Handy von Vorne, Tablet von der Seite) und den Track gleichzeitig vom Handy abspielen. Die Koordination von Tabletvideo starten, Handyvideo starten und Track auf dem selben Gerät starten, Instrument nicht loslassen und dann zur richtigen Zeit in Position zu sein, laut mitzuzählen und gleich beim ersten Ton dran zu sein ist schon eine kleine Herausforderung.

 

Ein paar Takes, ein paar Abbrüche später beende ich alles, entscheide mich für eines der beiden Videos, in denen ich ganz durch gekommen bin und hoffe das Beste fürs Gesamtergebnis.

 

Ich freue mich auf die nächste Herausforderung, die sich ja schon anbahnt!


Erfahrungsbericht von I.

Liebe Corona-Rauswerferinnen,

 

hier mein Beitrag zum Making of des Videos.

 

Ich bin ja (fast) die Einzige im Orchester, die ihren Part mit Mundschutz spielen kann, weswegen ich den auch unbedingt ins Video einbauen wollte und nun tagelang den "Take" verschob, weil der eigens dafür bestellte "Schnuffel" mit Partitur drauf erst noch genäht werden musste...

 

Üben musste ich nicht lange, denn mein Part liefert vor allem Material für Bassistenwitze "C-B-As-G" zirka 60-mal wiederholt, gelegentlich durch ein Highlight "H" unterbrochen (Zur Erklärung: Bassisten sind die lustigen Deppen, die immer mit den Musikern rumhängen). Entsprechend viele Pannen produzierte ich durch einfaches Verzählen ("Oh, hier war schon Schluss...").

 

Meine liebe Tochter half mir mit ihrer Handykamera. Allerdings können 14-jährige Mädels selten drei Minuten lang ernst bleiben - die "Takes" mit den Kicherattacken haben wir gelöscht. Schlussendlich blieben 2 Versionen übrig, eine davon mit einem kleinen Witz, aber den verrate ich nicht, falls er mit ins Ergebnis einfließt, und eine mit Tellerklappern aus der Küche irgendwo in der Mitte.

 

Vergurkte Stellen habe ich trotz der Einfachheit der Vorlage mitgeliefert. Die "Studioatmosphäre" ist zwar mit der warmen, konzentrierten, kollegialen und überhaupt tollen Stimmung im CD-Aufnahme-Studio nicht zu vergleichen, doch manchmal fühlte es sich ähnlich an, vor allem wegen dieser kleinen, kleinen Fehler: Mal hier 'ne Note zu lang gehalten, mal da aus lauter Angst vor Misston einen weggelassen... Ja und die Nachbarn haben bestimmt an dem

mehrstündigen repetitiven Gewumper ihren Spaß gehabt...

 

Summa summarum: Danke Corona für diese Erfahrung, die ich ohne Dich vielleicht nie gemacht hätte. Aber jetzt kannste gehen - bitte! Denn will ich immer so musizieren?

 

NEIN-NEIN-NEIN-ICH WILL WIEDER MIT EUCH ALLEN PROBEN!!!


Erfahrungsbericht von M.

Hallo Leute,

 

Ihr seid sensationell!

Ich mach es kurz heute,

bei uns ging es schnell!

L. kam her,

wir stellten uns auf

und flöteten quer.

Nahmen 5x Anlauf.

Sie hatte den Knopf

mit dem Track im Ohr-

ich sah ihren Kopf

und spielte im Chor.

Nach 2 kurzen Stunden

sah es ganz gut aus,

3 Filme gefunden -

sie verließen das Haus!


Erfahrungsbericht von S.

Oh oh oh - soll ich wirklich die ganze Wahrheit über meine Aufnahme verraten?? Da ich mal vermute, dass Astrid den Braten sowieso schon gerochen hat, werde ich es tun:

 

Nachdem ich ein bisschen den Anschluss verloren hatte, da Astrids Mails unerklärlicherweise in meinem Spam gelandet sind und ich in meinem ReHa- Dasein wohl etwas verpeilt war, habe ich erst zwei Tage vor Abgabe losgelegt zu üben und dann gleich die Aufnahme zu machen.

 

Lieberweise hat sich mein Sohnemann gleich bereit erklärt mich dabei zu unterstützen mit seinem Ton- Equipment. So haben wir mit seinem guten Micro etliche Aufnahmen gemacht, dazu brav mit meinem Handy mit gefilmt... Meine Spielqualität entsprach so ziemlich meiner Übungsdauer - also grottenschlecht. Also hat mein Sohn kurzerhand aus jedem Take das beste raus genommen, zusammen geschnitten und hier und da noch ein bisschen "angepasst" wie er es salopp nannte. ;-))

das zum Wahrheitsgehalt der Tonspur....

 

Das dicke Ende kam zum Schluss- ich hab blau schwarz wieder abgelegt, Sax auseinander geschraubt - jippie fertig - Ende - als mein Sohn von der Wetransfer-Beschreibung hoch schaut und mir zu raunt: MAMA- QUERformat!!! Alsoooo: nochmal anziehen, aufbauen und auf ein neues runter spielen- ich fürchte man sieht es mir an!!!


Erfahrungsbericht von S.

Ich habe mir mein schwarz-blaues Schönoutfit angezogen. Es hat sich so gut angefühlt es endlich wieder an zu ziehen. Etwas aufgeregt war ich, weil ich mich selber noch nie beim Spielen aufgenommen habe. Ich war sehr motiviert zu spielen. Am ersten Tag machte ich mehrere Aufnahmen. Zufrieden war ich nicht. Mal habe ich meinen Einsatz verpasst, des öfteren einen Lauf nicht hinbekommen und mich beim Schnipsen völlig verrannt. Für weitere Aufnahmen war es am ersten Tag zu spät.

 

Der zweite Tag folgte. Wieder schlüpfte ich in mein schwarz-blaues Schönoutfit. Ich war etwas nervös, weil ich immer an die Stellen dachte, die vorher nicht funktioniert haben. Prompt habe ich den Einsatz wieder verpasst. Viel mehr konnte ich nicht aufnehmen, weil über mir in der Wohnung jemand Trompete gespielt hat. Die Töne waren alle mit auf meiner Aufnahme drauf. So langsam kam die Verzweiflung, ob ich es überhaupt schaffe ein akzeptables Video aufzunehmen.

 

Der dritte Tag kam. Mein schwarz-blaues Schönoutfit wartete schon auf mich. Meine Nervosität ist leider nicht verschwunden. Wieder dachte ich an die kritischen Stellen. Beim Spielen habe ich dann meinen Knopf im Ohr verloren, mein Handy machte einen Abgang und auch die Einsätze verpasste ich. Ich machte mehrere Videos. Kurz vor der Mittagsruhe hatte ich endlich ein Video, dass nicht perfekt war aber immerhin akzeptabel.

 

Es war eine sehr spannende Erfahrung auf diesem Weg Musik zu machen. Durch den Track fühlte es sich fast wie gemeinsames musizieren an. Aber es ersetzt nicht das gemeinsame Musizieren. Die Orchesterfrauen fehlen mir sehr. Ich hoffe es gibt bald einen Weg, dass wir wieder zusammen Spielen dürfen.


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